Was ist es nur, das uns als Kinder dazu bringt, uns irgendwelche Gegenstände in unsere Körperöffnungen zu stecken? Vor zwei Tagen habe ich mich noch mit meinen Freundinnen genau darüber unterhalten und innerlich gelächelt, weil meine Jungs mir diese Erfahrung bisher erspart haben. Doch dieser Tag kam schneller als gedacht – und nun habe ich eine neue Anekdote für den Lebenslauf meines Jüngsten.

Heute musste mein älterer Sohn wegen Personalmangels in der Kita zu Hause bleiben. Das bedeutete: zwei Kinder bespaßen und trotzdem meine To-do-Liste abarbeiten. Morgens habe ich mich richtig ins Zeug gelegt, um so viel wie möglich zu erledigen, und als die Jungs friedlich zusammen spielten, nutzte ich die Gelegenheit, schnell unter die Dusche zu springen. Als Mama geht es oft um Effizienz – und ich wusste, wenn ich mich nicht beeile, habe ich gleich zwei kleine Räuber vor der Dusche kleben, die mit ins warme Wasser wollen.

Ich war fast fertig, als die beiden auch schon hereinstürmten. Der Kleine bohrte in der Nase und beschwerte sich, dass etwas darin feststeckt. Ich fragte, ob es ein Popel sei, aber er meinte „nein“. Also fragte ich ihn, was es dann sei. Seine Antwort: „Eine Bügelperle.“ Vor Schreck wäre ich beinahe in der Dusche ausgerutscht.

Anfangs konnte ich die orange Perle noch sehen und war zuversichtlich, sie herauszubekommen. Doch dann zog der kleine Kerl einmal die Nase hoch – und weg war sie! Wo ich eben noch ruhig geblieben war, stieg mir jetzt die Panik in den Nacken. Also rief ich beim Kinderarzt an. Da die Perle nicht mehr sichtbar war, verwies man mich direkt an den HNO-Arzt. Während ich mehrfach versuchte, dort anzurufen, zog ich die Jungs an und wir sprangen ins Auto. Endlich erreichte ich jemanden in der Praxis und konnte Bescheid geben, dass wir auf dem Weg waren.

Mein Stresslevel war bereits aufgebraucht, als wir beim Arzt ankamen. Zum Glück wurden wir schnell drangenommen. Ein kurzer Blick und die Ärztin griff zu einem langen Stab mit einem Haken am Ende. Sekunden später hatte sie die Perle aus der Nase geholt. Was für eine Erleichterung!

Nach dem Schreck musste ich erst mal etwas essen, während sich meine Jungs über die kleinen Geschenke vom Arzt freuten. Kinder großzuziehen ist wirklich ein Abenteuer – und ja, man bekommt das ein oder andere graue Haar. Aber trotz allem möchte ich diese kleinen Anekdoten des Lebens nicht missen.