Neulich war ich mit unseren zwei Jungs bei meiner Schwester zu Besuch. Als ich gehen wollte, machte der Große einen kleinen Aufstand, weil er bei seiner Tante bleiben wollte.

Zuerst nahm ich das nur als kleinen Witz, aber er wollte partout nicht mitgehen. Meine Schwester bot an, dass er bei ihr übernachten könne. Da leuchteten seine kleinen Äuglein.

Ich fragte ihn nochmal ernsthaft ob er wirklich bei seiner Tante schlafen wolle (denn bis auf ein paar Nächte bei Oma und Opa war er noch nie über Nacht weg). Er antwortete ganz fest und bestimmt: JA, das wolle er! und zeigte mir deutlich das ich nicht mehr erwünscht sei und gehen könne.

In dem Moment ging mir ein Stich durchs Herz. Der kleine Kerl ist nicht mal 3 Jahre alt, spricht von sich noch nicht in der Ich-Form und entscheidet sich außerhäuslich zu nächtigen. Bei so viel und früher „Selbständigkeit“ blutet mein doch noch junges Mutterherz. Er ist doch gerade erst „geschlüpft“. Gerade mal zweieinhalb Jahre her! Ist das normal? Ich will mein Baby doch bei mir haben – heul, Jammer, tiefes Tal der Traurigkeit….und noch ein kleiner Schluchzer zum Schluss.

Ich dachte, dass ich für diese Selbständigkeit noch wenigstens 18 Jahre Zeit hätte….

Aber nur keine Schwäche zeigen. Schon gar nicht vor dem süßen Schatz!!

Er soll von Anfang an das Gefühl haben, dass wir ihn unterstützen und immer für ihn da sind (notfalls holen wir ihn wieder ab wenn er sich unwohl fühlt).

Und ich bin ja auch irgendwie stolz auf ihn – und uns.

Er scheint ein gesundes Selbstwertgefühl zu entwickeln, auf sich und seine Familie zu vertrauen. Es sieht so aus, dass wir wohl doch manches richtig machen – ihm Flügel und Wurzeln zu geben.

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