Die erste vier Wochen als Zweifachmama liegen hinter mir und was soll ich sagen, es ist viel passiert in dieser Zeit.

Abgesehen davon, dass es mir körperlich von Woche zu Woche zwar besser geht, habe ich unterschiedlichste Emotionen durchlebt und musste wieder lernen mit diesen Gefühlen umzugehen. (Wie alles hier im Blog ist auch das hier ein ganz persönlicher Bericht, der ganz allein meine Erlebnisse und Sicht der Dinge beschreibt.)

Ich merkte natürlich, dass es unserem Großen erstmal schwer fiel mit der neuen Situation. Plötzlich ist da jemand anderer, der Aufmerksamkeit, die bisher ungeteilt für ihn da war, bei uns abzwackt.

Obwohl er lieb zu seinem kleinen Bruder ist, wirkt er uns gegenüber oft unausgeglichen und testet vermehrt seine Grenzen schon recht ordentlich aus.

Es ist schwer nachsichtig und trotzdem nicht inkonsequent zu sein. Manches Mal, wenn unser Süßer es einfach überzieht und wir ihm mal eine Auszeit erteilen (dann muss er in sein Zimmer gehen und mal ein paar Minuten „runterkommen“), sitze ich auf der Couch und muss einfach weinen. Es tut mir so weh zu sehen, in was für einem Zwiespalt er sich befindet.

Ich fühle mich ihm gegenüber schlecht, weil ich ihn mit dem zweiten Kind in dieses emotionale Ungleichgewicht gebracht habe und auch dem Baby gegenüber, in der Angst dadurch zu wenig Aufmerksamkeit für dieses Würmchen zu haben.

Manchmal denke ich, ich bin eine Versagerin. Unbeholfen und nicht in der Lage die Bedürfnisse meiner beiden Kinder zu stillen, geschweige denn, alles zu erledigen was ich mir vorgenommen habe.

Und dann ist da mein Mann. Der vollführt im Moment echt emotionale Hochleistung. Es tut mir so gut, wenn er mitbekommt, wenn ich kurz vorm Weinen bin. Jede Umarmung und jedes liebe Wort, tut mir in diesen Situationen einfach nur gut. Dafür liebe ich ihn im Moment besonders.

Es ist schon ein Elend, wenn man sich nicht körperlich fit fühlt und doch seinen Alltag perfekt organisieren möchte, mittendrin ein zweieinhalbjähriger der versucht einen zu provozieren. Da muss ich mich manchmal echt um Geduld und Ruhe zwingen und mir immer wieder sagen, dass er das ja nicht wirklich absichtlich macht. Sondern dass sich der Stress, den ich empfinde, auf ihn auswirkt.

Ich muss einfach lernen in vielen Bereichen loszulassen, nicht dauernd die Kontrolle zu behalten. Wie z.B. das „Zu Bett gehen“. Das passiert im Moment mal noch nicht wie geplant, sondern findet etwas später statt als sonst. Auch der Mittagsschlaf läuft noch nicht wie üblich. Aber mir den Druck da rauszunehmen, sorgt dafür, dass ich auch schneller wieder meinen Rhythmus finde.

Die Tipps meiner Hebamme waren Gold wert. Um nur mal einen zu nennen: da der Große sich anfangs doch ziemlich zurückgesetzt fühlte, empfahl sie mir die Zeit beim Stillen zu nutzen, um ihm etwas vorzulesen. Das ist super, denn dadurch ist er mit dabei und ich mache gleichzeitig was mit ihm.  

Vier Wochen sind jetzt geschafft und ich kann sagen, dass unser Erster sich schon super an seinen Bruder gewöhnt hat. Manches klappt schon ganz gut und manches halt noch nicht.

Aber wenn ich abends meine zwei Jungs in den Arm nehme und die süßen Gesichter betrachte, sind die zwei doch jede Mühe wert. Ich liebe die beiden eben aus ganz ganz tiefem Herzen.

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