Ich sitze hier auf dem Gertrudenhof und warte darauf dass unser Flammkuchen fertig wird. Schräg gegenüber sitzen zwei Pärchen mit ihren ca. 6 Monate alten Babys. Die Frauen unterhalten sich angeregt über Babybrei, Schlafmangel und Rückbildung. Ich sitze da undertappe mich dabei, wie ich lausche. Inzwischen beglückwünschen sich die beiden Mamas,weil sie so liebe und vor allem unkomplizierte Babys haben. 

Da frage ich mich plötzlich: war oder bin ich auch so? Und ich meine wirklich – so! Die zwei Damen sind mir heute schon mal begegnet und das EINZIGE Thema bisher waren ihre Babys. Anscheinend sind es auch deren ersten Kinder. Die eine Mutter wirkt sehr mitteilsam, jedoch auch etwas unsicher, aber die andere weiß anscheinend ALLES, sie hat Fachliteratur gelesen!! ; )

Die ganze Situation empfinde ich als wirklich witzig. Ein bisschen tun mir die dazugehörigen Männer leid. Ich habe den Eindruck, dass die sich gern mal über etwas anderes als die Beikost ihrer Babys und Koliken unterhalten würden.

Als wir Eltern wurden haben wir uns damals so einiges vorgenommen. Unter anderem, dasswir nicht immer nur über das Baby reden wollten. Es war uns auch wichtig, dass wir unseren Freundeskreis nicht austauschen und nur noch Kontakt zu anderen jungen Eltern haben. Ich würde behaupten das ist uns gelungen. Wir haben immer noch einen recht gemischten Freundeskreis. 

Natürlich ist da am Anfang ein kleiner Mensch, der das Interesse aller erst mal bündelt. Allerdings war uns wichtig nicht zu vergessen, dass unser Leben jetzt nicht ausschließlich in die Mama- und Paparolle gewechselt ist, sondern wir immer noch viel mehr sind. 

Als mir diese ganzen Gedanken durch den Kopf gehen und ich versuche mich selbst etwas zu reflektieren, schaltet sich mein Kopf plötzlich wieder zu den Gesprächen der Mütter. 

Die eine sagt: mein Baby isst so schlecht. Aber letztens habe ich ihm eine kleine Erdbeere zerdrückt und das fand er ganz toll. 

Die andere schaut ernst und sagt: ich habe gelesen das soll man nicht, da sonst die Gefahr für Koliken höher ist. 

Die erste rudert zurück: oh das wusste ich nicht. Wir haben ja sowieso ein Problem mit Koliken (so viel zum Thema „unkompliziert“ – denke ich). 

Beide Mütter schweigen, offensichtlich haben sie noch keine Lösung für das Problem.

Am liebsten hätte ich mich kurz gemeldet und einen kleinen Tipp gegeben – Paderborner Pupsglglobuli. Und dann musste ich lachen – wir Mütter sind doch irgendwie alle gleich, ständig um das Wohl der lieben Kleinen bemüht und immer mit einem guten Rat für andere ausgestattet ; )

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