Wollt ihr mal Kinder? Wann wollt ihr Kinder? Wie viele?
Kennt ihr auch diese Fragen? Man kann nicht verhindern, dass Familie und Freunde einen nach einigen Jahren Ehe sowas fragen. Nenne wir es mal gutmütig: neugieriges Interesse am Mitmenschen.
Ich bin mir sicher, dass ich solche Fragen in der Vergangenheit auch schon ganz unbedarft stellte. Ich habe garantiert auch nicht darüber nachgedacht in welcher Lebens-Situation sich das von mir gefragte Paarbefindet.
Nach meiner Fehlgeburt (von der niemand etwas wusste), wurde ich gefühlt zu häufig angesprochen, ob wir über Kinder nachdächten und wie viele Kinder wir denn möchten? Ich dachte mir da nur: ich wäre schon über ein einziges dankbar. Und ich fand die Frage in dem Moment verletzend und unverschämt. Oft hat es mich zum Weinen gebracht.
Seitdem bin ich jedenfalls sensibilisiert für solche Fragen.
Es gibt Paare, die wollen überhaupt keine Kinder, dann gibt es Paare die sich erstmal Zeit lassen möchten und wiederum andere die sich sehnlichst ein Kind wünschen und wo es einfach nicht klappen will.
Als wir nach ein paar Jahren Ehe angesprochen wurden, ob wir denn Kinder möchten, sagten wir immer: Ja, irgendwann – selbst als die Entscheidung schon feststand. Als wir kurz nach der Frage schwanger waren, waren manche pikiert weil sie uns kurz vorher doch noch gefragt hatten!!!!!
So ein privates Thema wie Familienplanung bespricht und plant man doch nur mit dem Partner und bespricht es im weitesten Sinne mit der wirklich engsten Freundin, oder?
Leider hören diese Fragen mit der Geburt des ersten Kindes nicht auf. Kaum wurden alle intimen Fragen zum Thema Geburt beantwortet, kommt auch schon: Und wollt ihr noch ein zweites?
Mmmhhh – vielleicht? – Wenn mein Körper sich irgendwann erholt hat und wir es uns auch finanziell leisten können, genug Platz vorhanden ist?! Möglich ist alles!
Abgesehen davon müssen wir erst mal schauen was wir da für ein Würmchen haben. Vielleicht raubt uns ja dieses kleine Menschlein sämtliche Nerven, die eigentlich für drei Piepmätze angelegt worden waren?
Diese Fragen üben einen imaginären Druck auf einen aus, vor allem wenn man einen Kinderwunsch hat.
Beim ersten Mal hat es gefühlt soooo lange gedauert schwanger zu werden, dass mich das echt kirre gemacht und genervt hat. Diesmal gings wirklich schnell. Das hätten wir nicht gedacht.
Aber das Beste kommt jetzt noch: da hat sich grade eben erst eine kleine Kaulquappe eingenistet, da wird man gefragt ob man ein drittes Kind möchte : o
Da musste ich erstmal schmunzeln.
Woher soll ich das jetzt wissen? Jetzt kümmere ich mich erst mal um DIESEN Bauchbewohner und versuche ihn gesund und munter durch diese C-Zeit zu bringen. Dann werde ich ihn – hoffentlich gesund und mit 10 Fingern und 10 Zehen – zur Welt bringen, ihn kennenlernen und mit seinem Bruder bekannt machen.
Was danach kommt….das werden alle noch früh genug mitgeteilt bekommen….. Also wartet es ab! ; )