Müssen Eltern immer einer Meinung sein?

Wir sind es jedenfalls nicht. Das heißt aber auch nicht, dass wir dann kein Team mehr sind.

Man ist unterschiedlich aufgewachsen, hat unterschiedliche Vorstellungen und Werte und dem entsprechend gehen bei uns in der Kindererziehung auch mal die Meinungen auseinander. Was meinem Mann wichtig ist, ist für mich manchmal nebensächlich oder unnötig und umgekehrt.

Nur weil man jetzt ein Paar mit Kind ist, hat man ja nicht plötzlich die gleiche Persönlichkeit oder Ansichten und ist zusammengeschmolzen wie ein siamesischer Zwilling.

Besonders wichtig ist, wie ich finde, das Auftreten vor dem Kind.

Ich möchte, dass unser Sohn sieht, dass wir trotzdem an einem Strang ziehen. Auch wenn man mit der Entscheidung des anderen nicht unbedingt einverstanden ist, sich trotzdem aber darauf geeinigt hat, unterstützen wir uns gegenseitig; damit der süße Racker uns nicht gegeneinander ausspielen kann. Er muss lernen und sehen, dass wir eine Einheit sind. Nichts spüren und nutzen die lieben Kleinen mehr aus, als wenn sich die Eltern gegenseitig in den Rücken fallen.

Da kann man dem Sprössling nicht mal einen Vorwurf machen. Sie beobachten uns ganz genau und lernen so mit Emotionen und Verhaltensweisen umzugehen, die wir ihnen vorleben.

Natürlich reagieren wir nicht immer korrekt. Früher war ich bei Meinungsverschiedenheit sehr impulsiv und wollte am liebsten meinen Willen durchsetzen. Heute versuche ich ruhiger zu sein und gebe auch mal nach, wenn es nicht einen meiner persönlichen Grundsätze berührt. Mit unserem Sohn habe ich auch gelernt, dass man sich entschuldigen kann (und muss).  ; )

Ich wünsche mir so sehr, dass wir durch unser Verhalten positiv auf die Charakterbildung unserer Kinder einwirken und sie zu angstfreien, ehrlichen und emphatischen Menschen erziehen.

Hinterlasse einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert